Wage War,
sind eine Metalcore Band aus Florida.
Die Band um Sänger
Briton Bond konnte bereits 2015 mit ihrem Debüt „Blueprints“
mehr als überzeugen und setzten 2017 mit „Deadweight“ noch eine
Krone der Härte drauf.
Die unglaubliche
Brutalität in Bonds Stimme und die melodiösen Clean Gesänge
Cody Quistads bilden ein musikalisches Konstrukt, welches seines
Gleichen sucht. Während die meisten Tracks sich eher darauf
konzentrieren möglichst viele Nacken zu brechen, streuen sie auch
immer wieder Songs ein, welche Tonnen an Melancholie versprühen.
Vor einiger Zeit
meldete man sich dann zurück. Die Single „Low“ wurde
im Januar 2019 veröffentlicht und es schien so, als wäre es vorerst
das einzige, was man an neuer Musik herausbringen würde. Falsch
gedacht, im Juli erschien mit „Who I Am“ eine weitere
Single und mit ihr die Ankündigung des neuen Albums, das den Namen
„Pressure“ tragen soll und am 30. August das Licht
der Musikwelt erblicken sollte.
Das Album ist nun
hier und wir sprechen darüber.
Das Album beginnt,
ein Gitarrenspiel und dann bricht das Album mit einem beherzten „GO!“
los.
Direkt wirft man uns
Screams, Shouts und Nacken-brechende Riffs entgegen. Es folgt eine,
für Wage War typische Strophe. Erst brutal ins Micro schreien
um dann clean und ohne Pause in den Refrain übergehen. Den Refrain
beendet man dann mit einem eingängigen Riff und direkt in der
nächsten Strophe baut man einen leichten Breakdown ein.
Das geht ja schon
mal gut los.
„Prison“
macht da auch direkt weiter. Sollte der Hörer noch nicht wach genug
sein, so ist er es spätesten jetzt. Man setzt eine Schippe drauf und
begibt sich mit der ersten Strophe wieder in die Zeiten von
„Blueprints“ und lässt wenig Steine auf anderen Dingen.
Allerdings fehlt mir etwas die Härte, hier und da hätte man die
Strophe mehr screamen können. In Strophe Zwei macht man genau das
und beendet den reinen Refrain mit einem kräftigen „BLEGH“,
welches Sam Carter nicht viel besser machen könnte. Es folgt ein
Breakdown und wir sehen die Jungs, um Bond von ihrer besten Seite.
„Prison“ ist einer dieser ganz großen Wage War Songs!
Es folgt „Grave“
und direkt schwenkt man komplett um. Zwar behält man die Härte im
Instrumental, jedoch bricht man diese mit den Vocals und alles fährt
zurück. Der Refrain besteht dann aus Chorgesang, welcher
immer wieder „You will never Change!“ singt. Darauf folgt wieder
die seichte Strophe und der Refrain, welcher dann eine Bridge bringt,
die aber ebenfalls sehr ruhig ist.
Danach fährt man
alles noch ein Stück zurück, um es dann danach mit einem Knall
wieder aufzudrehen.
In diesem Song
fehlen die Screams und Co. komplett. Ist erstmal Nichts schlimmes,
allerdings wirkt der Song so wie eine B Seite. Er bietet keine
Highlights und dieser Chor ist irgendwie unpassend. Leider nicht mein
Fall.
Die Welle schlägt
nun wieder zurück und entlässt die aufgesparte Wut von Briton Bond
komplett.
„Ghost“
beginnt mit einem brettharten Scream der Marke Death Metal und danach
haut man uns ein Shout Gewitter um die Ohren, nur um dann vor
dem Refrain komplett durchzudrehen und alles zu vermischen. Der
Refrain ist kurz, melodisch und fügt sich wunderbar ein. Man macht
aber nicht schlapp sondern einfach weiter. Zwar etwas langsamer aber
nicht weniger hart.
In diesem Song
kommen die Screams unfassbar gut zur Geltung und das ist das was
Wage War so auszeichnet und einzigartig macht. Diese
geballte und gnadenlose Härte und diese herausragende Stimme in den
cleanen Passagen.
Am Ende des Songs
fährt man nochmal zurück und lässt einen cleanen Part erklingen.
Der Refrain wird wiederholt und ein letzter Scream ist zuhören, bis
der Song ausklingt.
Guter Song.
Mit „Me Agianst
Myself“ besinnt man sich dann auf etwas eher Melancholisches.
Der Song ist sehr ruhig und einzig der Refrain ist wirklich laut. In
den Strophen könnte es auch von einem Singer-Songwriter stammen, das
ist hier nur überhaupt nicht schlecht.
Diese Mischung
passt verdammt gut und erinnert an Songs wie „Gravity“.
Der Song wird
marginal härter, durch die unterstreichenden Screams im Hintergrund
und rundet den Song damit super ab.
Nach „Hurt“
folgt auch schon die erste Single „Low“
„Low“
macht keine Gefangenen. Auch wenn die Jungs das Anfangsriff wohl
großzügig von dieser einen Band aus dem Vereinigten Königreich
abgeguckt haben, haut man direkt auf den Putz.
Cleaner und lauter
Refrain gepaart mit Härte, die ihres Gleichen sucht. Dazu noch ein
Breakdown, der so manchen Club zum beben bringen dürfte.
Das ist Wage War
und ein großes Highlight von „Pressure“.
Nach „The
Line“, welcher sehr wie „Who I Am“ ist und „Fury“
welcher in die Richtung von „Ghost“ geht, folgt „Forget
My Name“ und am Anfang wird...gerappt bzw. halb gesprochen.
Das ist durchaus
anders und dieses, nennen wir es Element trägt sich durch den ganzen
Song. Der Refrain ist dann ähnlich zu „Grave“ und auch hier
finde Ich es wenig spannend.
Gegen Ende bekommt der Song allerdings noch ein Highlight. Denn die Anspannung wird mit einem wirklich krassen Breakdown gelöst. Dieser wirkt jedoch etwas erzwungen und rettet den Song leider wenig.
Gegen Ende bekommt der Song allerdings noch ein Highlight. Denn die Anspannung wird mit einem wirklich krassen Breakdown gelöst. Dieser wirkt jedoch etwas erzwungen und rettet den Song leider wenig.
Nach „Take the
Fight“ kommen wir auch schon zum letzten Song. Es erklingt
„Will We Ever Learn“.
Direkt fühle Ich
mich zu „Deadweight“ und dessen letzten Song „Johnny Cash“
zurückversetzt.
Der Grundtonus des
Songs ist ruhig, melancholisch, gar depressiv. Im Refrain schlägt
man hier immer wieder aus, während die Strophe sehr gedrückte und
hallende Vocals enthält.
Hier sei kurz das
Songwriting gelobt, dieses ist hervorragend, genau wie die
Produktion dieses Albums. Keine Kratzer, keine Schnitzer,
alles hört sich an wie es sich anhören sollte.
Der Refrain ist
pompös und nach dem zweiten wechselt man in einen Ambient Sound. Ich
betete, dass hier kein weiterer aufgesetzter Breakdown folgt und Ich
wurde überrascht. Zwar gibt es einen, aber der fügt sich super ein,
was auch durch ein klassisches Wage War Riff kommt, welches
vibrierende Bässe und hohe Gitarren vereint.
Das Album endet in
einer Symbiose aus beiden Stimmen und den Instrumenten.
Ein guter Song am
Schluss, ist immer ein Genuss. (Das war schlecht, aber egal.)
Mein Fazit, es
ist kompliziert.
Einerseits will
Ich lobend erwähnen, dass Wage War neues versucht. Sie
experimentieren, fahren die Brutalität zurück und legen viel Wert
auf Produktion und Songwriting. Man wird ruhiger aber schafft Songs,
welche an die alte Härte erinnern. Andererseits fehlt in einigen
Songs etwas. Schnell hab Ich gemerkt, dass Ich einige Songs immer
wieder skippe. Schnell waren die Favoriten ausgemacht und schnell
mischte sich Resignation in die Euphorie.
Wage War zeigt,
wie gut sie es können. Songs wie „Low“, „Ghost“
oder „Who I Am“ sind großartig. Und Experimente können
sie ebenfalls, was uns ein Song wie „Will We Ever Learn“
sehr gut beweist. Songs wie „Hurt“, „Forget My Name“
oder „Grave“ versinken aber, da sie eintönig sind, zu
sehr experimentiert und leider außer Lyrics und Produktion keine
Größe aufweisen und das ist schade, da selbst diese Songs die
Ansätze haben.
Zum Ende kann man
also sagen:
Wage War haben
sich mit „Pressure“ weiterentwickelt, sie wollen neues versuchen
und schaffen das auch. Einige Songs brauchen Zeit, einige gehen
direkt ins Ohr und bleiben im Kopf. Andere versinken allerdings auch
nach mehrfachem hören im Nichts, da sie wenig eigenen Charakter
mitbringen.
Alles in allem
liegt eine solide Scheibe vor uns, mit Höhen und Tiefen. Leider
kommt sie nicht an ihre Vorgänger heran, vor allem nicht an das
Sensations-Album „Deadweight“.
Schade.
©Wage War |
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