„Willkommen
in Zwanzig Zwanzig!“
Diesen
Satz habe Ich Anfang Januar desöfteren gelesen.
Ich
würde euch jetzt einiges über Freunde, Familie und all sowas
erzählen. Allerdings wisst ihr, ebenso gut wie Ich, dass das hier
kein Blog über Lifestyle ist, sondern es einzig um Musik gehen soll,
ja der Pizza Teil ist ziemlich gelogen.
2019
in Musik war fantastisch, nahezu perfekt. Für jeden war etwas dabei
und mit Fever 333s „Strength in Numb333rs“ kam für mich eines
der besten Alben, der letzten 5 Jahre heraus.
Nun
ist die Frage, wie will „Zwanzig Zwanzig“ das toppen?
Da
Ich nun schwer hellsehen kann, bleibt mir nur eines,
Monatsrückblicke. Denn in die Vergangenheit sehen, ist um einiges
leichter als in die Zukunft. Jedoch möchte Ich nicht nur auf das
Neue gucken, sondern auch das Alte wie Gold behandeln.
Das
bedeutet: Wir sehen uns jeden Monat Drei musikalische Erzeugnisse an.
Zwei Alben aus dem jeweiligen Monat und eines, das nicht in diesem
Monat erschienen ist. Klingt simpel, ist es auch.
Also
fangen wir einfach an. Diesen Monat zwei neue Alben zu finden war nun
nicht schwer, es kam ja unerwartet viel raus. Sich dabei auf zwei
Alben beschränken ist da schon schwerer.
Deswegen
gehen wir nach der Chronologie und sprechen über „Uthlande“ das
neue Album des Deutschpunk Ur-Gesteins Turbostaat.
Turbostaat
legte in meiner Musikbibliothek einen Senkrechtstart hin. Ich war
allerdings lange skeptisch, so waren die teilweise zusammengewürfelt
klingenden Texte nicht mein Fall und auch das Tempo vermisste Ich bei
einigen Songs. Jedoch stellte sich Turbostaat als kleines Kind
heraus, das zum ersten mal eine Cola trinkt und langsam aber sicher
ausrastet. Das Konzert Mitte März im Beatpol war dann der
Zuckerschock. (also im guten Sinne, wenn es einen guten Zuckerschock
gibt)
Selten war Ich auf einen Schlag so begeistert, so fasziniert und so durchgeschwitzt.
Selten war Ich auf einen Schlag so begeistert, so fasziniert und so durchgeschwitzt.
Deshalb
habe Ich mich sehr darauf gefreut, endlich „Uthlande“ in der Hand
zu halten und hier kam wieder genau dieses Phänomen zutragen.
„Uthlande“
braucht Zeit, „Uthlande“ braucht einen Schock. Beim ersten Mal
zogen die Lyrics nicht, es war rau, wenn Ich es nicht rau erwartete
und so weiter. Doch nun lief die Scheibe sicher schon um die Zehn Mal
durch und es steigerte sich, wurde besser und ging bis ins Blut.
Ich
bekomme einen regelrechten Bewegungsdrang, wenn das Riff von
„Rattenlinie Nord“ erklingt.
Ich
werde hibbelig wenn Turbostaat in „Hemmingstedt“ die Punk
Rock-Keule auspackt und möchte bei so ziemlich jedem Song, auf einen
Fischkutter steigen und zur See hinausfahren.
„Uthlande“
fügt sich sehr gut in die Diskographie der Gruppe aus Flensburg ein
und es ist mir jetzt schon ein Inneres Kuchen essen, wenn Ich an die
kommende Tour denke.
©Turbostaat |
Abwechslung
ist etwas gutes, deswegen schieben wir sie noch etwas nach Hinten.
Denn
die „alte“ Scheibe ist ebenfalls von Turbostaat und nennt sich
„Abalonia.“
„Abalonia“
ist der nächst größere Bruder von „Uthlande“ und erschien im
Jahre 2016.
Machen
wir die Geschichte kurz, „Nachtbrot“ also die Live Platte brachte
mich zu diesem Album, bzw. das Intro dieser Live Platte. „Ruperts
Gruen“ ist ein Lied, welches jeder kennen sollte, welches jeder
lieben sollte!
Jedoch
brauchte es fast ein ganzes Jahr, bis „Abalonia“ endlich auf und
ab lief.
Nun
sollte Ich euch an dieser Stelle sicher die Hits nennen und Ich würde
das auch gern tun, jedoch möchte Ich nicht mehr unbedingt
Rezensionen zu ganzen Alben schreiben. (Das ist eine Lüge, aber es
passt nicht in einen Rückblick)
Ich
nenne daher das gesamte Album als „Hit.“ Egal ob „Ruperts
Gruen“ im Intro, „Eisenmann“ als ruhige und tief
melancholische Einlage der bedrückenden Balladen, „Abalonia“
selbst als klassischer Turbostaat Song oder „Wolter“ als
Circle-Pit Garant. Jeder Song erzählt seine Geschichte. Und anders,
als an einem Lagerfeuer mit halbgaren Gruselgeschichten, Ist jede
einzigartig, stimmig und wunderbar!
©Turbostaat |
Wo
waren wir?
Genau
Abwechslung.
Thema
Hip Hop. Wir mischen Straight Forward Hip Hop mit Ironie, Witz und
sehr viel Sozialkritik.
Wen
bekommen wir? Richtig, die Antilopen Gang. Deren neues Album „Abbruch
Abbruch“ erschien nämlich eine Woche nach „Uthlande“ und war
bei mir anfangs sehr im Hintergrund, wie alles was im Januar nicht
„Anti Flag“ auf seinem Sleeve stehen hatte.
Und
dann irgendwann lief es, es lief und lief und lief, bis jetzt. Nein
wirklich, es läuft jetzt gerade.
Die
Antilopen haben, vor allem durch ihr Punk-Rock Bonus-Album, einen
hohen Stellenwert in meiner eigenen Liste. Dabei gefallen mir vor
allem die Texte, welche sich gegen Alles und jeden richten (Anti Alle
für immer), auf die Tränendrüse drücken und in der Hood
kursieren, sagt man doch so oder?
Niemand
generiert so schnell einen unnötigen Shitstorm und verarbeitet ihn
dann in wilden Social Media Posts, wie die Gang. (Außer eventuell
diese eine Punk Band von der Ostsee und eventuell der AfD)
Natürlich
reden Ich vom „Lied gegen Kiffer.“ Welches eigentlich keines
meiner Favoriten des Albums ist. Es ist mir etwas zu stumpf und zu
gangster aber die gesamte Kontroverse darum, die Beleidigungen auf
YouTube und wie die ganzen anderen Plattformen heißen, auf denen man
unnötigen Hass verbreiten kann, machen diesen Song zu einer seltenen
(und sehr witzigen) Geschichte.
Aber
bleiben wir mal beim Musikalischen. „Abbruch Abbruch“ ist ein Mix
zwischen allen Tränenarten. Tränen der Trauer und der Melancholie
bei „2013“, „Trenn dich“ oder „Keine
Party.“
Tränen
der Freude und des Lachens bei „Wünsch dir Nix“,
„Abraxas“ oder „Der Ruf ist ruiniert.“
Tränen
der Wut bei „Zentrum des Bösen“ oder „Smauldo.“
Dazu
gibt es wieder Kritik aller Art. Egal ob offensichtlich, wie beim
großartigen Lieblingssong „Roboter“ oder eher subtil beim
Autotune-Gangster Rap Hit „Bang Bang.“
Die
Gang ist „im Modus“ wie ein ebenso großartiger Rapper aus
Süd-Deutschland es betiteln würde.
Weniger
ernst als noch auf ihrem Giganten Album „Anarchie und Alltag“
aber auch umso eingängiger, umso experimentierfreudiger und umso
abwechslungsreicher.
Die
Antilopen Gang ist zurück und das obwohl sie nie weg war!
©Antilopen Gang |
Wir
sehen uns im Februar, zu viel Schnee und Wein!
Cheers.
Cheers.
Meine Januar Playlist könnt ihr euch hier anhören, in ihr findet ihr Lieblinge und Releases:
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